Lebensmittelverschwendung Part 2

Lebensmittelverschwendung Part 2

 

 

Ein weiteres großes Problem das zur unsinnigen Entstehung von Lebensmittelmüll beiträgt, ist der Wahnsinn unseren Wohlstand durch ein Übermaß an Lebensmitteln zum Ausdruck zu bringen.

Ich möchte dir am Beispiel "Grillen" näher bringen, wie unsinnig und unüberlegt jeder Einzelne von uns Lebensmittelmüll produziert, der sich leicht vermeiden ließe.

 

Sommerzeit ist bekanntlich Grillzeit. Ob mit Freunden, der Familie oder alleine- wird doch draußen im Garten, Vorgarten, beim Zelten usw., also "unter Beobachtung"  das Grillgut gebrutzelt.  Egal ob auf Kohle oder mit Gas, mittlerweile gilt auch hier immer wieder je größer und teurer umso besser schmeckt das Fleisch... . Ist das wirklich so? Liegt es tatsächlich am tollen Grill? - oder - doch eher an der Qualität des Fleisches?

Immer mehr bekomme ich den Eindruck, dass es wohl der tolle Grill sein muss. Denn das Grillfleisch vom Discounter das in Massen gekauft wird, geht weg wie warme Semmeln. Denn Masse muss auf den Grill. Da wird nicht gekleckert sondern geklotzt. Keiner soll hungrig vom Tisch aufstehen, was würden denn Andere denken, wenn das Essen aus geht. OK, mancher würde denken, ... muss gut gewesen sein..... aber was solls.. lieber aufpassen, dass nicht der Eindruck entsteht, dass man sich das Essen nicht leisten könnte. Salate werden bewusst viel zu viel zubereitet, da man ja nicht "geizen" sondern beeindrucken möchte. Ist dann Fleisch, Würstchen und Co. übrig, wird leider viel zu selten gefragt wer diese denn gerne mitnehmen möchte, für Später oder den nächsten Tag. (Ja, gegrilltes Fleisch ist im Kühlschrank noch mindestens einen Tag haltbar, auch wenn es runzelig aussieht!). Damit ja kein falscher Eindruck bei Anderen entstehen kann, wird lieber weggeworfen.

 

Auch die Eigenart, dass man von einem Stückchen Bauch das Fett wegschneidet um es wegzuwerfen, sollte mehr als überdacht werden. Ein Stückchen Schweinebauch besteht eben nun mal aus viel Fett. Das macht das Stück des Schweines nunmal aus! Jeder sollte sich zuvor mehr gedanken darüber machen, was er denn wirklich essen möchte.

 

Das Gegenstück dazu ist das ultra magere Stück Schweinefleisch. Klar, hat kein Fett, voll gesund.............. echt jetzt? Schon mal hinterfragt was das für eine Sorte Schwein sein muss, das nur aus Muskelfleisch gänzlich ohne Fett besteht.... So leid, es mir tut, ich weiß zwar was du möchtest aber ein Schwein ist dafür die Falsche Tiergattung.

 

Dann gibts die Sehnen-Knorpel-Ausspucker und Wegwerfer. Möchtest du das nicht essen, dann solltest du die Qualität deines gekauften Fleisches überdenken.

 

Auch wenn es für dich vielleicht nicht die riesige Menge Müll ist die du da in deine Restmülltonne wirfst, solltest du wissen, dass das Stückchen Knorpel, Bauchfett, etc. nur ein kleines Stück von dem Produkt "Tier" ist. Ja, Produkt! Ob Schwein oder Rind, es besteht nicht nur aus deinem ausgewählten Stückchen Fleisch.

Für dein Schnitzel ist ein Tier gestorben das nicht nur aus "Thekenfleisch" besteht sonder auch aus Haut, Knochen, Magen, Innereien, Schädel, Fett etc. . Nimmt man das Gesamtgewicht des Tieres, so wird doch leider das meiste davon entsorgt, damit der eingeschweißte Bauch im Regal liegt und beim Grillen davon auch noch der Rand weggeschnitten wird. Ob das Tier ein billig produziertes "Produkt" oder ein teures produziertes "Produkt" war, ist für diese Situation nicht entscheidend. Ich finde es muss respektvoller mit dem jeweiliegen Produkt "Tier" und den daraus entstandenen Endprodukten (Schnitzel, Braten, Bauch, Wurst,...) umgegangen werden.

 

Darum mach dir doch bitte schon von vorn heraus Gedanken zu deinem Stück Fleisch das du essen magst. Ist es die Sorte die dir schmeckt und die du gänzlich verzehren wirst? Dann lasse es dir schmecken.

 

Vier Personen 10 Salate?

Überlege dir bei der nächsten Einladung zum Grillen, ob du einen Salat für die Personen die eingeladen sind zubereitest, oder ob du ihn für Dich zubereitest. Für Dich  weil du mit diesem Rezept, dieser Masse, glänzen möchtest oder deinen  (einen) Wohlstand zum Ausdruck bringen möchtest. Es ist ein Versuch wert, einmal so viel Salat mitzubringen, das kaum etwas oder gar nichts mehr übrig ist und doch alle die etwas davon wollten, auch davon hatten.

 

Auch Großküchen und Restaurants kämpfen gegen den sinnlosen Lebensmittelmüll an. Hier bestimmst ebenso du als Kunde, wieviel Lebensmittelmüll hier produziert wird.

Bestelle nur so viel wie du auch tatsächlich verzehren kannst und möchtest. Lass dir eventuelle Reste einpacken.

Wenn du für Festlichkeiten Essen bestellst für XY Personen und einige davon Absagen, teile dies gleich dem Küchenchef mit. Dieser muss dann gar nicht erst so viel Lebensmittel einkaufen und kochen.

Verteile Übriggebliebenes unter deinen Gästen oder nehme es selbst für den nächsten Tag oder zum Einfrieren mit.

 

Die Zeiten in denen man seinen Reichtum durch Massen an Lebensmitteln zeigte sollte schon lange vorbei sein!

 

Das Verhalten jedes Einzelnen trägt zur Lebensmittelverschwendung bei.  

 

Keiner sollte seinen Wohlstand zur Schau tragen, sondern froh darüber sein, wie es ist und es zu schätzen wissen.

 

 

Merke:

 

·       Die Betriebe reagieren auf das Verhalten ihrer Kunden!

 

·       Verschwende keine Lebensmittelressourcen um einen materiellen Reichtum zu suggerieren.

 

·       Im Preis deines gekauften Lebensmittels ist die Entsorgung der nichtverkauften Lebensmittel schon enthalten!

 

 

Hohe Lebensmittelentsorgungskosten = höhere Lebensmittelkosten