"Unten ohne"
Freiheit für die Füße - „unten ohne“ …
… wenn nicht im Sommer, wann dann?!
Heute möchte ich mich für das Barfußlaufen einsetzen. Ich laufe zu Hause schon immer gerne Barfuß oder in Strümpfen durch die Wohnung. Seit Mitte 2017 habe ich mir vorgenommen so viel es geht Barfuß zu gehen. Seitdem bin ich fleißig am Trainieren und meinem Ziel, nur noch Barfuß zu gehen, schon recht nahe. Tatsächlich muss ich das Barfuß laufen „trainieren“. Auch wenn das Gehen mit nackten Füßen die natürliche Bewegungsform des Menschen ist, hatte ich nicht die erforderliche Muskulatur dazu.
Das unsere Fußmuskulatur oft zu schwach ist liegt häufig daran, dass wir Schuhe tragen. Für jede Situation gibt es ein geeignetes Paar. Einige Schuhe dämpfen gut,
andere geben extra viel Halt, wieder andere sind schön und/oder in Mode. Durch die Stabilität die uns Schuhe verleihen, wird unsere Fußmuskulatur
zurückgebildet, da nur ein minimaler Anteil davon im Schuh genutzt werden muss.
Die meisten Schuhe verführen uns zum "Fersengang". Das heißt, dass wir die Ferse zuerst aufsetzen. Das ganze Gewicht des Körpers wird vollkommen auf die Ferse verlagert, ehe Mittel- und/oder Vorderuß aufgesetzt werden. Dadurch werden die Knie und die Hüfte falsch belastet. Das kann Schmerzen im unteren Rücken auslösen. Schuhe die unsere Zehen einengen, quetschen oder stauchen können zu Verformungen und Schmerzen in den Füßen führen.
Ein weiterer Nachteil von Schuhen ist der Schweißgeruch der entstehen kann. Unser Fuß besitzt mehrere 10tausende Schweißdrüsen. In geschlossenen Schuhen eingesperrt, schwitzen unsere Füße mehr als in offenen Schuhen. Allerdings haben offene Schuhe meist eine hohe dichte Kork/Gummisohlen in denen die Fußsohlen nicht atmen lönnen. Dadurch wird auch hier unsere Schweißproduktion in Gang gesetzt. Durch den Schweiß können sich geruchsstarke Bakterien bilden. Dieses Problem tritt beim Barfuß laufen erst gar nicht auf.
Das Barfußlaufen hat neben dem fehlenden Fußschweißgeruch noch ein Vielfaches an Vorteilen.
Es hat einen großen Einfluss auf die Entwicklung unseres Gangbildes und unserer körperlichen Leistungsfähigkeit. Das Gehen mit nackten Füßen kräftigt Muskeln, Sehnen, Knie, Füße, Hüfte, den Rücken und fördert die Durchblutung. Das Gehen, Laufen oder Springen ohne Schuhe gibt unserem Rücken mehr Halt und bringt die Waden, Oberschenkel und den Po in Form!
Muskulär bedingte Fehlstellungen können verringert oder sogar behoben werden.
Ein Barfußläufer setzt automatisch den Vorder- und/oder Mittelfuß zuerst auf. Dies entspricht einem natürlichen Bewegungsablauf.
Unsere Füße sind ein Tastorgan!
Füße hatten ursprünglich so viele Nervenzellen wie unsere Hände. Leider sind diese zum Teil verkümmert. In den Fußsohlen sitzen viele Nervenenden die unter Anderem das Stressempfinden steuern. Werden diese stimuliert wie etwa beim Barfußgehen, kann dies zur Entspannung von Körper und Geist führen.
Beim Barfuß gehen, können wir wieder lernen bewusst zu spüren und zu fühlen. Sei es die Beschaffenheit des Boden, ob er hart, rau, weich, kalt, warm, glatt,… ist oder herausfinden ob sich etwas angenehm oder unangenehm anfühlt.
Unsere Füße können wie unsere Hände auch greifen. Kannst du mit deinen Zehen etwas greifen? Wann hast du das, das letzte Mal getan? Wenn du Barfuß läufst brauchst du dich weniger zu bücken. Fällt dir ein Deckel einer Flasche, ein Stift oder ein Taschentuch herunter, dann benutze doch einmal deine Zehen und hebe es wieder auf ;-)
Barfuß laufen stärkt die natürliche Immunabwehr. Feuchte Wiesen, Pfützen, Schlamm/Matsch, kalte Steinböden, warmer Waldboden, uvm. aktivieren das Immunsystem. Wichtig ist, dass wir dabei in Bewegung bleiben. Zu Hause können die Füße dann wieder getrocknet und gewärmt werden.
Regelmäßiges Barfußlaufen bildet eine natürliche Hornhaut an der Sohle, die vor Verletzungen schützt. Pflegst du deine Füße mit Cremes und gelegentlichen
Fußbädern, wirst du keine übermäßige Hornhautbildung befürchten müssen. Das Gegenteil wird eher eintreten. Sie wird elastischer, widerstandsfähiger und schöner. Durch das regelmäßige Lüften
unserer Füße wird einem Schweißgeruch an den Füßen vorgebeugt. Schenke deinen Füßen viel Beachtung. Denn sie tragen dein ganzes Gewicht, Tag täglich.
Niemand muss rund um die Uhr Barfuß gehen. Es reicht durchaus aus, eine gewisse Zeit am Tag mit nackten Füßen zu laufen.
Als Beginner startest du am Besten in der Wohnung oder im Garten mit ein paar Minuten am Tag. Deine Füße und deine Muskulatur müssen sich erst daran gewöhnen.
Ziehe die Schuhe auch einmal bei einem Spaziergang auf einer Teilstrecke aus, vielleicht auf dem Waldboden. Wenn du darfst und es angebracht ist, kannst du versuchen „unten ohne“ bei der Arbeit zu sein oder lege eine Barfußrunde in deinen Pausen ein.
Ausflüge in Barfußparks sind prima zum Entspannen, die Sinne Fördern, gut für das geistige Wohlbefinden und darüber hinaus auch sehr spaßig. Ob alleine, mit Freunden oder Familie. Ein Barfußpark ist ein Besuch wert. Schau doch mal ob du einen in der Nähe deines Wohnortes findest.
Wenn du Sorge vor Verletzungen an den Fußsohlen hast, kannst du auch Schuhe mit sehr dünner, flexibler Sohle wie beispielsweise Barfußschuhe nutzen. Anbieter
dieser Schuhe gibt es in Hülle und Fülle.
Einen schönen Tag wünscht dir
Cindy
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